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Alfred Maleta

Austria erit in orbe ultima!

09.12.2024 3 min

Zusammenfassung & Show Notes

Nachdem die Familie 1920 aus Wien übersiedelt ist, besucht Alfred Maleta das Akademische Gymnasium in Linz. 1922 tritt er der Mittelschulverbindung Nibelungia Linz bei. Nach der Matura geht Alfred Maleta 1927 nach Graz, um Jus zu studieren. Er schließt sich dort 1927 der Studentenverbindung Carolina an. 1932 promoviert er zum Doktor der Rechtswissenschaften und verlässt Graz, um das Gerichtsjahr zu absolvieren.

Nach der Okkupation Österreichs durch Hitler-Deutschland wird Alfred Maleta am 13. März 1938 in Linz von der SS verhaftet. Er kommt mit dem dritten Österreichertransport am 3. Juni 1938 ins KZ Dachau. Die Liebe zu seiner Verbindung ist so groß, dass er gemeinsam mit seinen Bundesbrüdern Josef Aigner, Walter Nestor und Friedrich Funder am 18. August 1938 anlässlich des 50. Gründungstages der Carolina in der Kantine des Konzentrationslagers unbemerkt vom Wachpersonal und von den anderen Häftlingen einen „Festkommers“ abhält. Er beendet den „Kommers“ mit den Worten „Austria erit in orbe ultima.“

Im Herbst 1939 wird er ins KZ Flossenbürg überstellt, 1940 nach Dachau zurückverlegt und am 12. November 1940 nach Graz entlassen, muss sich aber alle drei Tage bei der Gestapo melden. In der Haftzeit plant er zusammen mit ebenfalls inhaftierten Sozialdemokraten die Wiedererrichtung der Zweiten Republik. Er wird bald nach der Enthaftung zu den Gebirgsjägern eingezogen und an der Ostfront eingesetzt.

Nach der Befreiung Österreichs wird Alfred Maleta zum stellvertretenden Leiter des OÖ-Landesarbeitsamtes ernannt und bald darauf ins Sozialministerium übernommen, dem er bis zu seiner Pensionierung, zuletzt als Sektionschef, angehört. Er ist ein allseits bekannter und geachteter Politiker, unter anderem als Generalsekretär der ÖVP (1951–1960), als NR-Abgeordneter (1945–1975) sowie als Präsident des Nationalrates (1962–1970) und Vizepräsident (1970–1975). 1981 wird er zum Ehrenbürger der Stadt Wien ernannt.

Er verstirbt mit 84 Jahren in Salzburg.

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